Was wissen Romeo und Julia von William Shakespeare? Antwort: Nichts. Und sie werden auch ohne Offenbarung nie etwas von ihrem “Schöpfer-Gott” erfahren können, da sie seine Schöpfungen sind. Sie verdanken sich allein der Fantasie eines “unsichtbaren Dritten”.

Schleier des Nicht-wissen-könnens

Romeo und Julia leben unter einem Schleier des Nicht-wissen-könnens – es sei denn, William Shakespeare würde sich ihnen offenbaren. Z.B. indem er ein Schriftstück hinterlässt, auf dem steht:

“Ich, der Dramatiker William Shakespeare, habe Euch erschaffen! Ihr seid meine Kreatur.”

Der Theologe Peter Knauer nennt das Romeo-und-Julia-Dilemma “relationale Ontologie”, d.h. abhängiges Sein:

  • Romeo und Julia gibt es, weil Shakespeare existiert,
  • aber Shakespeare existiert nicht aufgrund von Romeo und Julia.

Diese Einbahnstraße des Seins erklärt ein grundlegendes Problem der menschlichen Existenz: Der Mensch kann wegen der einseitigen “Verdankung” seiner Existenz niemals direkt auf Gott als seinen Schöpfer schließen.

Angewiesen auf Offenbarung

Es gibt bei Sigmund Freud drei sog. “Kränkungen der Menschheit”. Die Unfähigkeit des Menschen, kraft seines Verstandes direkt auf Gott schließen zu können, könnte man als vierte “theologische Kränkung” ergänzen. Der Mensch ist und bleibt auf die gnädige Selbstmitteilung als “Offenbarung Gottes” angewiesen.

Wer gibt dem Leben einen Sinn?

Das bedeutet, dass auch alle vom Menschen auf das Leben autonom formulierten Sinngebungen Gefahr laufen, ins Leere zu gehen, da der Mensch sein Leben nicht sich selbst verdankt. Es wurde ihm geliehen und geht mit dem Tod wieder an den “Eigentümer” zurück.

Möchte der Mensch den Sinn seines Lebens verstehen, bleibt ihm nichts anderes übrig, als auf eine Offenbarung desjenigen zu hoffen, der sich “Mensch” und “Leben” ausgedacht hat. Dessen Idee das alles war und ist.

Shakespeare springt auf die Bühne

Das Christentum ist die einzige Religion, in der Gott sich dazu nicht nur durch Offenbarung mitteilt, sondern quasi selbst zu Romeo und Julia auf die Bühne gesprungen ist. Dieser Moment ist als “Weihnachten” bekannt. Dank Weihnachten und der darin gefeierten Menschwerdung Gottes in Jesus von Nazareth finden wir in wichtigen Fragen unserer Existenz Orientierung und Rat. Er ist der Weg, zu uns Romeos und Julias die Wahrheit zu erfahren. Über uns, unser Leben, seinen Sinn, sein Ziel.

Mehr am “Abend der Wahrheit” mit der Frage: “Wie wahr ist Wahrheit?”

Was ist Wahrheit?

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