Du möchtest philosophische Unterhaltung? Du suchst Filme zu theologischen oder spirituellen Themen? Hier kommen Filmempfehlungen, die spannende Abende mit Tiefgang versprechen. Die Auswahl enthält neben “Klassikern” auch Titel, die es nicht so häufig auf Listen mit Filmempfehlungen für Philosophie und Christentum schaffen.
Die Liste wird von Zeit zu Zeit erweitert. Schau also ruhig öfters vorbei!
Filmempfehlungen Philosophie
Matrix
Lana Wachowski, Lilly Wachowski, 1999, Vorschau
Der Hacker Neo wird übers Internet von einer geheimnisvollen Untergrund-Organisation kontaktiert. Der Kopf der Gruppe weiht ihn in ein entsetzliches Geheimnis ein: Die Realität, wie wir sie erleben, ist nur eine Scheinwelt. In Wahrheit werden die Menschen längst von einer unheimlichen virtuellen Macht beherrscht – der “Matrix”. Der Film greift die Frage auf, wie real unsere Realität tatsächlich ist und ist ein guter Einsteig zu unserem “Abend der Wahrheit”, der diese Frage aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht.
Die große Schönheit
Paolo Sorrentino, 2013, Vorschau
Der Journalist Jep Gambardella ist in die Jahre gekommen. Die Glanzzeiten voller Feste und Frauen liegen hinter ihm, sein 65. Geburtstag rückt in greifbare Nähe. Greifbar wird damit auch die Gewissheit, dass der Großteil seines Lebens bereits hinter ihm liegt. Die eigene Vergänglichkeit steht plötzlich in beängstigender Größe vor ihm.
Wer sich von einigen anstößigen Szenen nicht irritieren lässt, erlebt einen “melancholisch-träumerischen, hypnotisch-verführerischen Film über Exzess, Dekadenz und das eitle Geschwätz der gehobenen Gesellschaft” (Zitat Filmdienst.de). Er philosophiert mit einer Fülle glänzender filmischer Miniaturen über Sinn und Sinnlosigkeit des Daseins. Der schöne Rausch von Stimmungen, geistlicher Musik und Szenen aus der ewigen Stadt Rom macht Lust auf mehr, Lust auf den “Abend der Schönheit”.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Harold Ramis, 1993, Vorschau
Die Hauptfigur, ein TV-Wetter-Ansager, muss denselben Tag wieder und wieder erleben, was zunächst für allerhand Komik sorgt. Mehr und mehr begreift er, dass er das Tagesgeschehen beeinflussen kann, das er als Einziger schon kennt. Er nutzt dies übermütig bis gewissenlos aus. Schließlich ändert er seine innere Einstellung: Er nutzt die sich wiederholende Zeit und seine Kenntnis des Geschehens, um zu lernen, Gutes zu tun und Menschenleben zu retten. So überzeugt er auch seine Assistentin Rita, die sich in ihn verliebt. Mit der Liebe wird er aus der Zeitschleife befreit.
Regisseur Harald Ramis und Hauptdarsteller Bill Murray haben zwar erklärt, dass der Film keine bestimmte religiöse oder philosophische Bedeutung haben soll. Es geht um eine komödiantische Erforschung des persönlichen Wachstums und der Erlösung. Dennoch liegt die Deutung als Metapher für Reinkarnation und Wiedergeburt nahe. Ein sehenswerter Filmklassiker mit doppeltem Boden!
Filmempfehlungen Christentum
Die größte Geschichte aller Zeiten
George Stevens, 1965, Vorschau
Mit Ehrfurcht, künstlerischem Feingefühl und Zurückhaltung schildert der Film das Leben des Jesus von Nazareth von seiner Geburt unter ärmlichen Umständen, über seine Lehrjahre bis hin zur Kreuzigung und Wiederauferstehung. Der Film schmiegt sich eng an das Johannes-Evangelium und ist angenehm sparsam an blutigen Szenen. Er ist ein echter Hollywood-Schinken mit mehrfacher Starbesetzung: Max von Sydow als Jesus, Telly Savalas als Pilatus, Charlton Heston als Johannes der Täufer, John Wayne als röm. Hauptmann.
Trotz seiner monumentalen Inszenierung skizziert er die Person Jesu in beachtlicher Tiefe. Daher eignet er sich als Vorbereitung zum “Abend der Reinheit”, der Jesus und sein zentrales Anliegen, das Reich Gottes, in den Blick nimmt.
Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott
Stuart Hazeldine, 2017, Vorschau
Während eines Campingausflugs mit der ganzen Familie verschwindet die kleine Missy spurlos. Ihr verzweifelter Vater Mack hinterfragt daraufhin alles, woran er bisher glaubte, und versinkt in Trauer und Schuldgefühlen. Ein mysteriöser Brief führt ihn Jahre nach dem Unglück zurück an den Ort des Geschehens, eine Hütte mitten im Wald. Dort trifft er drei Fremde, die ihn mit auf eine Reise nehmen, die sein Leben für immer verändert.
Auch wenn theologisch die Verkörperung der Trinität Gottes durch die drei Fremden als Dreigötterglaube zu beanstanden ist, legt der Film eine einstweilig hilfreiche Verständnisbrücke, über die er den Zuschauer an die Frage heranführen kann, wie Gott das Leid zulassen kann. Der Film ist daher eine gute Vorbereitung zum “Abend der Dunkelheit”. Aber auch zum “Abend der Einheit”, der sich eingehend mit der Trinität Gottes beschäftigt.
Filmempfehlungen Spiritualität
Der Himmel über Berlin
Wim Wenders, 1987, Vorschau
Berlin im Jahr 1987: Die Engel Damiel und Cassiel streifen durch die geteilte Stadt. Für die Menschen unsichtbar lauschen die beiden ihren Gedanken und Gesprächen. Als Damiel dabei auf die Trapezkünstlerin Marion trifft, verliebt er sich in sie und trifft eine Entscheidung: Er verlässt sein himmlisches Dasein und tauscht seine Unsterblichkeit gegen ein irdisches Leben ein. Plötzlich sieht er sich mit einer ganz neuen Welt konfrontiert – mit bislang ungekannten Höhen und Tiefen.
Von der Filmkritik selten beachtet, tritt uns hier Wim Wenders spirituelle Seite entgegen. Und dazu gehört sein Bekenntnis zum Christentum. Auch wenn der Film hier äußerste Zurückhaltung übt, ist er ein reizvoller Einstieg in unseren “Abend der Klarheit”.
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