Ach, wäre das schön: Ein Wahrheitsministerium, das für die öffentliche Wahrheit sorgt. Das Fake-News aufspürt, markiert oder am besten in der Art einer digitalen Kehrwoche die Löschung anordnet. Das Uneinsichtige, Querdenker und Leugner aller Art vom öffentlichen Diskurs ausschließt. Und in einem – sagen wir – regelmäßigen Bulletin “Das Bundesministerium für Wahrheit informiert” zu aktuellen gesellschaftlichen Streitfragen klare Position und Haltung bezieht. Das in den Medien für das sorgt, was dem Deutschen das Liebste ist: Ruhe und Ordnung.

Wie weit sollte freie Meinungsäußerung reichen?

Nun, die gute – oder auch schlechte Nachricht ist: Das alles findet bereits statt. Ganz ohne Wahrheitsministerium.

Digitale Kehrwoche

Mir ist aufgefallen, dass in den sozialen Medien wie Facebook, Twitter, YouTube immer rigoroser gesperrt und gelöscht wird. Und zwar nicht nur eindeutig strafbare Äußerungen, sondern auch Abweichungen vom tolerierten Diskurskorridor. Gerne zu wissenschaftlichen Themen.

Eine Kohorte aus “Faktencheckern”, “Faktenfindern” oder NGOs wie der “Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH” liefert zu kontroversen Themen der Generation Fastfood eine Fasttruth. Denkfertige Antworten, die mühsame, eigene Recherche und Reflexion erübrigen (sollen).

Ruhe und Ordnung

In vielen sog. “Qualitätsmedien” unterliegt die Auswahl von Themen, Worten, Bildern und Interviewpartnern einem internen “Framing” (dt. “Deutungsraster”). Ungeniertes Ziel ist es, nicht mehr allein Fakten, sondern dissonanzfreie, leicht adaptierbare Meinungen und Haltungen zu vermitteln. Journalisten als Missionare.

Intellektuelle Sklerose

Muskeln, die nicht mehr benutzt werden, bilden sich zurück und verkümmern. Die Neurowissenschaften finden dieses Phänomen auch im Gehirn vor. Eigenständiges Denken und Urteilen will gelernt und trainiert werden. Mein Eindruck ist, dass die westliche Welt in eine bedenkliche, intellektuelle Sklerose steuert, die sie manipulierbar macht. Dass sie sich nach Fastfood an Fasttruth gewöhnt – mit ähnlich verheerenden Folgen. Ohne (echte) Wahrheit keine Freiheit.

Werde Selbstdenker

Der Weg zur Wahrheit ist selten eine Autobahn. Eher ein steiniger, stellenweise auch morastiger, schlecht ausgeschilderter Bergpfad. Wie ein Berg will auch die Wahrheit erobert werden. Und jeder, der sich mal aus einem wolkenverhangenen Tal zum sonnigen Gipfel vorgewagt hat, weiß, wie befreiend, erhebend und beglückend die Sicht auf die Welt von dort ist.

Überlasse Deine Suche nach der Wahrheit nicht den Faktenfindern oder dem Correctiv. Die kennen sie letztlich auch nur bruchstückhaft. Wenn überhaupt. Warte nicht auf das Bulletin eines Wahrheitsministeriums. Suche selbst. Werde Selbstdenker. Mach Dich auf den Weg. Gerne gemeinsam.

Mehr am “Abend der Wahrheit” mit der Frage: “Wie wahr ist Wahrheit?”

Was ist Wahrheit?

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